Schildtext

Dieses Gut war ca. 45 ha groß.

Es fiel durch Kriegsereignisse 1946 unter die Bodenreform.

Einer der Neubauern hieß Clemens Vitt, den ein besonderes Machtstreben kennzeichnete.

Der Volksmund nannte dieses Gut deshalb „Vittburg“.

Detailinformationen

Das heute als ‚Vittburg‘ bezeichnete Bauerngut ist eines der ältesten mit ihren Besitzern nachweislichen Güter in Erlau. So hat der erste nachweislich bekannte Besitzer Paul Müller nach dem Kauf eines Vorwerks in Frankenau dieses Gut in Erlau 1504 an seinen Sohn übergeben. In dem nebenstehenden Kartenauszug der ersten Kartendarstellung von Erlau (sog. Ur-Oeder aus dem Zeitraum 1586-1634, siehe in der Deutschen Fotothek) ist der Name aufgeführt. Ob es sich dabei um den ursprünglichen Besitzer oder einen namensgleichen Nachfahren handelt, ist nicht bekannt.

Da dieses Gut zur Gerichtsbarkeit des Rittergutes Neusorge gehörte (wie auch in der Karte direkt verzeichnet), finden sich einige Akten im dortigen Archivbestand. Diese betreffen u.a. zwei Brände in den Jahren 1742 und 1836. Die Berichte und Protokolle sind im Buch von J. Kunath ausführlich nachlesbar.

Das Gut wurde jeweils wieder aufgebaut. Der aktuelle Gebäudebestand geht im wesentlichen auf den Aufbau nach dem Brand 1836 zurück.

Die Entwicklungen im Zeitraum um den 2. Weltkrieg, die auch auf dem Schild thematisiert sind, wurden durch Günter Hofmann vom Heimatverein Milkau e.V. im Informationsblatt der Gemeinde Erlau im Mai 2021 ausführlich beschrieben.

Quellen:

Jürgen Kunath – “Erlau – Impressionen aus der Gemeinde”

StA Leipzig, Bestand 20236 Kreistag/Kreisrat Rochlitz, Akte Nr. 1258

Auszug aus der Karte der Ersten Sächsischen Landesaufnahme (SLUB Dresden, Deutsche Fotothek, dd_hstad-mf_0000773)
Gebäudebestand im Jahr 2005; der rechte Teil ist mittlerweile abgerissen