Wohnhaus von Otto Sailer-Jackson

Kurzinfo

Hier wohnte

Otto Sailer-Jackson
(* 1884, † 1971)

Großwildfänger
und Dompteur
beim Zirkus
Sarrassani.

Detailinformationen

Am 06.06.1884 wurde Otto Sailer-Jackson geboren. Er lebte mit seinen Eltern und 4 Geschwistern am Bodensee. Als Otto im schulpflichtigen Alter war, siedelte die Familie Sailer auf die andere Seite des Bodensee´s über – die Schweiz.

Nicht nur die Eltern arbeiteten fleißig, auch die Kinder mussten bei anderen Leuten kleine Hilfeleistungen verrichten, um so etwas zur Aufbesserung der Familienkasse beizusteuern.

Otto Sailer war ein intelligenter, fleißiger Schüler. Naturwissenschaften studieren, forschend die Welt durchreisen – das waren seine Ziele. Doch der elterliche Geldbeutel war zu schmal. So verließ er frühzeitig sein Elternhaus und gelangte über mancherlei Umwege nach Afrika, wo er Flußpferde, Schlangen und Krokodile fing (nachzulesen in dem Buch „Löwen, meine besten Freunde“).

Bis 1910 lebte er als Tierkäufer in Afrika, danach wurde er zum Tierlehrer und Dompteur für Elefanten, Eisbären, Löwen und Tiger. Berühmt wurde Sailer – Jackson (so sein Künstlername) durch seine „zahme Dressur“ in dem Zirkusunternehmen Krone, Sarrasani, Hagenbeck, Knie (Schweiz) und dem Staatszirkus von Moskau. Im Alter von 50 Jahren übernahm er die Inspektorenstelle im Dresdner Zoo. Nach dem Bombenangriff am 13.02.1945 verließ Sailer – Jackson mit seiner Frau die Stadt Dresden. Unter vielen Entbehrungen gelangte er wieder nach Milkau. Hier, im groß-väterlichen Haus seiner Frau Elisabeth am Untergraben wurden auch seine Kinder groß, Heinz Sailer ( langjähriger Schuldirektor an der Schule in Milkau) und Lotte Sailer, verheiratete Teichmann. In seinem Haus, (heute das Haus der Familie Nitzschke) schrieb Sailer Jackson sein Buch „Löwen, meine besten Freunde“. In dem Buch „ Auf Tierfang am Uelle“ (Herausgabe 1985) ist eine Auswahl von Kapiteln aus seinem o.g. Werk erschienen. Sailer – Jackson pflegte Schriftverkehr mit Albert Schweitzer und hielt viele Vorträge über seine Tätigkeit im Zirkus und über Erlebnisse als Tierfänger. Besonders gern hielt er Vorträge vor Kindern und Jugendlichen. „ Die blitzenden Augen der Kinder, ihr Nachdenken, ihr Lachen und ihre begeisterten Fragen sagen mir deutlich, dass das, was ich ihnen erzähle, auf guten Boden fällt.“(Zitat aus Otto Sailer-Jackson „ Auf Tierfang am Uelle“).

Ein sehr schöner Bericht über Otto Sailer-Jackson findet sich in den Mitteilungen Nr. 49 der Karl-May-Gesellschaft auf den Seiten 36-38.

Otto Sailer-Jackson 1908
Otto Sailer-Jackson 1960 (Foto von Marga Roeßler, Lichtbildnerin, Karl-Marx-Stadt)
Vorderseite einer Postkarte von Familie Sailer von 1937 mit einem Foto des Dresdner Zoos
Rückseite (Fotograf: Heinz Hahn, Dresden)
Romanzeitung: Löwen meine besten Freunde. Verlag Volk und Wissen Berlin Sonderheft 1965 (8)
Auf Tierfang am Uëlle (Auszug aus Löwen-meine besten Freunde), Der Kinderbuchverlag Berlin, 1962, 2. Auflage
Meine Freunde die Löwen (Abdruck eines Kapitels aus Löwen-meine besten Freunde), Kleine Jugendreihe Verlag Kultur und Fortschritt Berlin 1963

Am 10.05.1971 verstarb Otto Sailer-Jackson 87- jährig. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof in Milkau – seine Grabstätte soll als Gedenkstätte an einen berühmten Dompteur und Tierfreund erhalten bleiben.

Die Grabenschmiede – letzter Wohnort Otto Sailer-Jacksons

Zu den abseits vom Dorf Großmilkau gelegenen „Grabenhäusern“ gehörte auch eine Schmiede. In den Gerichtsbüchern des hießigen Rittergutes wird der Huf- und Waffenschmied Christian Vogelgesang genannt, welcher 1746 das Haus mit Garten auf dem Graben käuflich erworben hatte. Er wird nicht der erste Schmied hier gewesen sein, aber ältere Nachweise fehlen. Der letzte Schmied auf dem Großmilkauer Graben ist laut Kirchenbüchern der 1873 verstorbene Friedrich Wilhelm Lindner gewesen.

Otto S. J. mit Ehefrau Elisabeth (1960er Jahre)
ehemalige Grabenschmiede, das letzte Wohnhaus von Otto Sailer-Jackson