Funkenmühle
Kurzinfo
Funkenmühle
(Kleinmilkauer Mühle)
1604 urkundlich
erwähnt,
bis 1960
Mehlherstellung,
Futtermittelproduktion
bis 1990.
Detailinformationen
Die Kleinmilkauer Mühle (genannt Funkenmühle)
Die Mühle in Milkau, früher die „Kleinmilkauer Mühle“ genannt, wird seit 1604 bereits in den Kirchenbüchern erwähnt. Im Jahre 1604 ist als 1. Mühlenbesitzer Martin Gerstenberger eingetragen. In den Folgejahren werden einige Erbmüller, Pachtmüller oder Mahlmüller als Besitzer genannt, bis im Jahr 1902 der Besitz an Hermann Funke überging. Von da an bürgerte sich die Bezeichnung „Funkenmühle“ ein. Hermann Funke, am 15.10.1879 in Tribischtal bei Meißen geboren, arbeitete zuvor als Mühlknappe in der Lauenhainer Mühle, welcher durch den Bau der Staumauer die Überflutung drohte. Hermann Funke heiratete Helene geb. Heil aus Siebenlehn, 1900 wurde dem Ehepaar ihr Sohn Erhard geboren, der später die Mühle in Milkau, die „Funkenmühle“, übernahm. Bis 1920 wurde in der „Funkenmühle“ nur geschrotet, später dann auch gemahlen. Ab 1927 erfolgte der Antrieb über Wasserkraft und Elektromotoren. Ab 1939 begann man mit der Gräupchenherstellung. Nach 1945 wäre die Mühle fast zur „Graupenmühle“ geworden, da in der Nachkriegszeit vielen Menschen mit der Gräupchenherstellung über die Hungersnot hinweggeholfen wurde. Im Jahre 1956 übernahm Erhard Funke die Mühle von seinem Vater Hermann, 1953-56 lernte der nächste „Funken-Sohn“, Karl Funke, auf der Mühle das Müllerhandwerk.
Im Jahre 1960 wurde das Mehl mahlen in der Mühle eingestellt, da durch die Umgestaltung in der Landwirtschaft und das Einbringen von Bauernland in die LPG der Name „Handelsmühle“ nicht mehr geführt werden durfte. Von nun an wurde im Auftrag der LPG nur noch für die Futtermittelproduktion geschrotet, bis nach der „Wende“ alles Inventar verschrottet wurde. Seit 1987 ist Kerstin Morgenstern, geb. „Funke“, als Eigentümerin des gesamten Mühlenanwesens eingetragen.
Das Wohnhaus der Mühle wurde 1857 von Christian Gottlob Engelmann neu erbaut. Später verkaufte das Ehepaar Engelmann die Mühle an Moritz Ferdinand Lungwitz und wohnten dann selbst bis zu ihrem Lebensende in Schönfeld ( heute Haus Fam. Süß). Durch den Tod des kinderlosen Müllers Lungwitz kam die Mühle in den Konkurs aus dem sie Hermann Funke 1902 kaufte.
Weitere Informationen finden sich in der Mühlendatenbank von Herrn Thomas Liebert aus Lunzenau unter http://www.ahnenforschung-liebert.de/pdf/muehlenlebenslaeufe.pdf. Diese basiert auf einer Recherche im Rahmen einer AB-Maßnahme in den Jahren 2000/2001 unter Leitung des Heimat- und Verkehrsvereins Rochlitzer Muldental e.V.
Informationen zur Funkenmühle in der Mühlendatenbank:
http://www.ahnenforschung-liebert.de/pdf/muehlen/muehlen_milkau_funkenmuehle.pdf