Polytechnische Oberschule (POS) Milkau
Kurzinfo
Ehemalige polytechnische Oberschule Milkau
Die 10-klassige Oberschule wurde am 01.05.1959 eröffnet. Im Jahr 1969 erhielt die POS den Namen „Fritz Heckert“. Als zuletzt staatliche Mittelschule im Ort schloss sie am 26.06.2009 ihre Pforten. Mit der Eröffnung der „Evangelischen Werkschule Milkau“ wurde am 10.08.2009 ein neues Kapitel Schulgeschichte begonnen.
Detailinformationen
Vom Bau der Schule
1950 wurde in Großmilkau die Zentralschule für die Kinder der umliegenden Ortschaften gebildet. Der vorhandene Platz (5 Klassenräume für über 200 Schüler) reichte jedoch nicht aus, so dass nach Lösungen gesucht werden musste. Diverse Varianten (z.B. Schulanbau, Barackenbau) wurden wieder verworfen.
1953 gab es beim Rat des Kreises Rochlitz/Abteilung Volksbildung bereits Beratungen, die sich mit der Angelegenheit „Schulneubau“ in Milkau befassten.
Aber auch andere Varianten, z.B. ein Anbau an das vorhandene Schulgebäude, ein Barackenbau oder der Umbau des Großmilkauer Gasthofes zu Klassenräumen wurden in der Not in Erwägung gezogen.
1956 befand sich der Zustand des vorhandenen Schulgebäudes in so schlechtem Zustand, dass die Hygiene-Inspektion 2 Klassenräume sperren ließ. Der Bau einer neuen Schule war unabdingbar.
Mit der Planung bzw. dem Entwurf wurde das „Entwurfsbüro für Hochbau Plauen“ unter der Leitung von Bauingenieur Klein beauftragt.
Im Februar 1957 wandte sich die Schulparteiorganisation der Zentralschule Milkau schließlich an das ZK der SED in Berlin, weil ein in Aussicht gestellter Schulneubau wegen Materialmangels wieder gestrichen werden sollte. Zwei Monate später verfasste die SPO ein erneutes Bittschreiben, diesmal an den Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt um den geplanten Bau der neuen Schule in Milkau auf der „Zielgeraden“ nicht noch sterben zu sehen. Noch im gleichen Monat erhielt Schuldirektor Heinz Sailer von der Abteilung Volksbildung beim Rat des Bezirkes eine kurze, aber wichtige Mitteilung, dass der Schulbau genehmigt worden war.
Im Juni 1957 begannen die Bauarbeiten. Die Bauarbeiter der Bau-Union Karl-Marx-Stadt wurden in der Naundorfer Schule untergebracht.
Wie der Schulchronik entnommen werden kann, wurde der 1. Spatenstich zum Bau der neuen Schule in Milkau am 13. Juni 1957 vorgenommen.
Auch die Lehrer beteiligten sich aktiv am Bau der Schule.
Der Rohbau der Schule wuchs in etwas mehr als einem halben Jahr zügig. Am 28. Februar 1958 konnte das Richtfest gefeiert werden.
Während des Bauprojekts, in welches über 1 Million DDR-Mark investiert worden waren, hatte man natürlich mit allerlei Problemen, besonders bezüglich des Mangels an Baumaterial, zu kämpfen. Hier und da musste vom eigentlichen Entwurf abgewichen und Kompromisse geschlossen werden. Herr Schuldirektor Heinz Sailer und seine Lehrerkollegen waren stets an der Gestaltung ihrer künftigen Schule beteiligt.
Am 1. Mai 1959 war es endlich soweit: Die neuerbaute Schule öffnete erstmals ihre Türen. Mit einer Einweihungsveranstaltung feierte die Bevölkerung an diesem historischen Tag gemeinsam mit den Schülern und Lehrern den Einzug in das Gebäude der 10-klassigen Zentralschule Milkau.
Vom 24. bis 27. Juli 1959 fand in Milkau ein großes Schul- und Heimatfest statt. Aus diesem Anlass erarbeiteten die Lehrer Herr Baraniak und Herr Siefke eine Festschrift. Ein Höhepunkt war der Festumzug durch ganz Milkau.
Die weitere Entwicklung
1969 erhielt die Zentralschule den Namen „Fritz-Heckert-Oberschule“.
1999 konnte der 40. Jahrestag der Schuleröffnung gefeiert werden.
Obwohl die Milkauer Mittelschule vom Zulauf aus umliegenden Ortschaften profitierte, sanken die für die Zweizügigkeit vorgeschriebenen Schülerzahlen soweit, dass im Schuljahr 2006/2007 erstmals keine neue 5. Klasse mehr gebildet werden durfte. Nachdem das sächsische Kultusministerium die zum Ende des Schuljahres 2007/2008 beschlossene Schulschließung wieder aufgehoben hatte, keimte kurz Hoffnung auf. Doch zum Ende des Schuljahres 2008/2009 schlossen sich die Tore der Mittelschule Milkau endgültig ….
Aber eine neue Idee war bereits geboren….
