Gastwirtschaft und Kolonialwarenhandlung Naundorf
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Detailinformationen
Zur Erbauung des Hauses
Frau Johanne Christiane Lampsch erhielt 1836 einen Lehnschein zur Erbauung eines Hauses und Anlegung eines Gartens auf Grund und Boden der Naundorfer Gemeinde.
Zur Lage des Grundstücks war in den Gerichtsunterlagen zu lesen:
„… außerhalb des Dorfes Naundorf, am sogenannten Lindenberge von Naundorf aus nach dem hiesigen Rittergute und nach Mitternacht hin an der Stelle, wo sich der von Naundorf heraus kommende nach Gepülzig zuführende Communications- oder sogenannte Sauweg, auch Viehtreibe genannt, mit dem von Topfseifersdorf und von der Winterschenke her kommenden, bey dem hiesigen Rittergutsgebäuden vorbey, und nach Schönfeld führenden Communicationsweg vereinigt, gelegenen, von Mittag nach Mitternacht 22 Ellen lang und von Morgen nach Abend 13 ¼ Ellen tiefer Platz.“
Vertraglich festgehaltene Bedingungen waren unter anderem:
„…das ebenso anzulegende Gärtchen mit einem Zaune nicht umgeben und an der Morgenseite des Platzes einen Baum nicht anpflanzen.“
Bereits 1845 verkauft Johanne Christiane Lampsch das Haus mit Zubehör für 75 Thaler.
Quelle:
Staatsarchiv Chemnitz, Bestand 12613 Gerichtsbücher Amtsgericht Rochlitz Nr. 237, Rittergut Gepülzig Bd. 10, 1832-1847
Zur Geschichte des Naundorfer Gasthofes
Naundorf hatte früher keine Schenke, sondern das Schankrecht ging reihum. Dieser Reihenschank wurde bei der Ablösung von Traugott Römer käuflich erworben. Damit aber das Schankrecht nicht an einer Person festgemacht werden konnte, sondern an einem Ort, wurde die Kaufsumme als unkündbare Hypothek auf das Grundstück eingetragen. Es ist, von Neugepülzig kommend, das erste Haus von Naundorf, auf dem „Dreieck“ stehend.
Gastwirte waren :
- 1859? Traugott Römer, im Kirchenbuch wird er 1865 als „Gartengutsbesitzer und Schänkwirt in Naundorf“ erwähnt
- 1880 Carl Heinrich Schockelt
- 1892 Christian August Müller
- 1909 Alwin Carl Kietz, er betrieb gleichzeitig eine Kolonialwarenhandlung
1954 in etwa übernimmt Enkeltochter Inge mit ihrem Mann Karl Haas aus Tanneberg den Gasthof.
Ab ca. 1958 wurde das Gebäude nur noch als Wohnhaus genutzt.