Landwirtschaftliche Genossenschaft in Erlau

Schildtext

In diesem Grundstück befand sich das ehemalige Geschäftsgebäude der Bezugs- und Absatzgenossenschaft für Erlau und Umgebung nach ihrer Gründung 1901.

1911 zählte die Genossenschaft 150 Mitglieder.

Ursprung der Genossenschaft war der 1857 gegründete Verein für Landwirtschaft.

der erste Standort der Genossenschaft in Erlau

Detailinformationen

Die Bündelung der Interessen der Landwirte in Erlau begann bereits mit der Gründung des Vereins für Landwirtschaft. Im Jahr 1901 wurde daraus die Bezugs- und Absatzgenossenschaft für Erlau und Umgebung gegründet.

An der Mitgliedszahl im Jahre 1911 von 150 Personen ist erkennbar, dass dies weit mehr als die in Erlau direkt ansässigen Bauern waren und die Genossenschaft weit über das Dorf hinaus wirkte.

Vorstand der Bezugs- u. Absatzgenossenschaft Erlau 1913 W. Kalepp)
Gebäude der Genossenschaft 1919 (W. Kalepp)

Im Zusammenspiel mit den Bahnhof als Güterumschlags- und Lagerplatz und den später errichteten Gebäuden entlang der Gleise sowie durch Installation eines Rangiergleises entstand ein reger wirtschaftlicher Knotenpunkt.

Dies wurde ergänzt durch die Kombination der Bezugsgenossenschaft mit der Land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft für das Königreich Sachsen (aufgeführt im Adressbuch für Mittweida von 1899) sowie später die Landwirtschaftsbank Erlau. Otto Naumann spielte dabei eine bedeutende Rolle in verschiedensten Ämtern innerhalb dieser Organisationen sowie ehrenamtlich in der Gemeinde.

Scheck aus der Inflationszeit (Quelle: https://www.tieste.de/), unterzeichnet von Otto Naumann
Detail der ehemaligen Beschriftungen an der "BHG" (2020)
Nachfolgestandort im Bahnbereich (2020)
Gebäude am Schildstandort

Am Gründungsstandort der Bezugs- und Absatzgenossenschaft Erlau befand sich mit der Kohlen- und Produktehandlung Fichtner ein Unternehmen, das von den logistischen Vorteilen der Bahnhofsnähe profitieren konnte.

Die Gebäude der ehemaligen „BHG“ wurden nach der Wende verkauft und sind in Privatbesitz. Hier befand sich direkt nach der Wende ein florierender Handel mit Gebrauchtfahrzeugen.

historische Zeichnung der Kohlehandlung Fichtner am Schilderstandort (W. Kalepp)
Foto der Kohlehandlung Fichtner. Dieses muss nach 1909 aufgenommen worden sein, da im Bild links eine der ersten elektrischen Straßenlampen Erlaus erkennbar ist, die ab 1909 aufgestellt wurden. (W. Kalepp)
Transportfahrzeug der Fa. Fichtner (W. Kalepp)
Firmensitz der Fa. Fichtner um 1920 (Foto Werner Kalepp)
Foto des Gebrauchtautohandels in der ehem. BHG von 1993 (Quelle: Deutsche Fotothek df_hauptkatalog_0437464)