Kolbsches Gut

Schildtext

Ehemaliges Kolbsches Gut

Das ca. 28 ha große Gut war über 100 Jahre im Besitz der Familie Kolbe. Dazu gehörte auch eine Ziegelei, die sich an der Straße nach Rochlitz befand.

Detailinformationen

Dieses Anwesen stellt eines der größeren Erlauer Güter dar. Der  ursprüngliche Vierseithof weist heute einen komplett anderen Gebäudebestand auf.

Ein Nachweis der Ziegelei (von der heute nichts mehr vorhanden ist) findet sich in einer Kartendarstellung von 1919 (siehe nebenstehend). Sogar der Weg zwischen Gut und Ziegelei ist hervorgehoben dargestellt und Baumreihen sind angedeutet.

Die Ziegelei wird auch in den Adressbüchern von Mittweida ab 1891 erwähnt. Danach ist Friedrich Max Kolbe Guts- und Ziegeleibesitzer. Ein Ziegelmeister Richard Bruno Michael wohnt unter der Nummer 47 ist ist mit Sicherheit Angestellter der Ziegelei gewesen (Das Kolbsche Gut hatte die Nummer 44). Die Ziegelei lässt sich bis 1922 nachweisen. In der Ausgabe von 1925 ist Max Kolbe nur noch als Gutsbesitzer aufgeführt, offensichtlich gab es ab da die Ziegelei nicht mehr.

Gut und Ziegelei in einem Messtischblattauszug von 1919 (SLUB Dresden, Deutsche Fotothek df_dk_0010001_4943_1919)
Ansicht des Guts Kolbe um 1965

Das Kolbsche Gut ist aus einem weiteren Grund interessant. So ist es das eigentliche sog. Pestgut (siehe dazu nebenstehenden Artikel). Es gab ein (mittlerweile verschollenes) Heimatschild zum Pestgut, was nachweislich dem falschen Gehöft zugeordnet wurde.

Quellen:

Jürgen Kunath – “Erlau – Impressionen aus der Gemeinde”

historische Adressbücher von Mittweida: http://adressbuecher.sachsendigital.de/suchergebnisse/adressbuch/Book/list/mittweida/

Artikel zur Pestgutproblematik im Informationsblatt der Gemeinde vom Mai 2020 (J. Kunath)