Gasthaus Schönfeld

Kurzinfo

Ehemaliges
Gasthaus und
Kolonialwarenladen Schönfeld.

1753 als Schmiede
errichtet.
Als Gaststätte
bis 1961
bewirtschaftet.

Detailinformationen

Zur Geschichte des Gasthauses

Schon im Jahre 1670 wird Christian Nagel als „Schänkewirt“ in Schönfeld im Kirchenbuch Großmilkau erwähnt. 1739 kaufte Schneidermeister Christian Michel aus Bernsdorf die „Schänke“, die er 1753 an den Schmiedemeister Christian Beer aus Erlau weiter verkaufte. Meister Beer richtete dann auch eine Schmiedewerkstatt ein. Ein Bild aus damaliger Zeit (heute in Besitz der Hauseigentümerfamilie Wünschmann) zeigt den Schmied Beer bei der Arbeit. Bei Umbauarbeiten im Wohnhaus stießen Wünschmanns auf das massive Fundament des Schmiedeambosses, auf dem später die Schanktheke errichtet wurde. In alter Zeit war das Gewerbe des „Schänkewirtes“ mit  Landwirtschaft, Handel und einem Handwerk zur Absicherung des Lebensunterhaltes verbunden.

So wird 1849 Johann Daniel Benedix als Gutsbesitzer und Schänkewirt genannt. Dessen Sohn Daniel erwähnt das Kirchenbuch als Dorfkrämer. Ihm folgte Karl Gottlieb Friedrich Jahn, ein Schuhmacher aus Crossen. Er durfte als Erbauer des Saalanbaus gelten. Wie auch in den anderen Orten die Ablösung des Frondienstes das Vereinslebens aufblühen ließ, wuchs in Schönfeld der Bedarf an Versammlungsräumen. So begann allgemein eine Vergrößerung der Schänken, durch geräumige Saal- und Bühnenanbauten.

keine Beschriftung vorhanden

1895 zog das Ehepaar Hermann und Berta Thierbach aus Sachsendorf (heute Gut der Familien Polster/Börner) als „Gasthofsbesitzer“ im Schönfelder Gasthof ein.

In den 20er bis 30er Jahren schaffte Karl Rost mit seiner Frau Marie im Gasthaus. Sie bestellten auch  ein schmales Stück Feld am „Langweg“ (Straße nach Gröbschütz), versorgten die Poststelle und das öffentliche Telefon, viele Jahre lang das einzige im Ort Schönfeld.

Während des letzten Krieges diente das Dachgeschoss des Gebäudes als Unterkunft für französische Kriegsgefangene.

Mit der Wirtin Helene Ulbricht und ihrer Familie zogen nach den sorgenvollen Kriegsjahren neuer Schwung und Fröhlichkeit in die Gasträume ein. Der „Gasthof Schönfeld“ wurde eines der beliebtesten Tanzlokale. Die Wirtin „Ulbrichts Lene“ hatte einen „guten Draht“ zu den beliebtesten und teuersten Tanzkapellen bis nach Chemnitz. Doch die Nachkriegszeit war auch Hungerszeit und bei der „lieben Lene“ gab es herrlichen Kartoffelsalat und etwas Gutes dazu. Ihre Freundinnen, die Bauersfrauen, halfen ihr dabei und das bewirkte bei den Musikern Wunder.

Ansichtskarte von 1910
Ansichtskarte Gruß aus Schönfeld
Ansichtskarte Gruß aus Schönfeld