Schiller-Eiche auf dem Steinberg

Dieser Baum steht in der Nordost-Ecke auf dem Steinberg am Rand des ehemaligen Steinbruchs. Daneben befindet sich die Säule der Station Erlau (2. Ordnung) der Königl. Sächs. Triangulirung von 1869.

Der Baum wurde am 9. Mai 1905 im Rahmen einer Schillerfeier gepflanzt.

Karl Rannacher schrieb dazu im Informationsblatt der Gemeinde Erlau im Mai 2010:

Als vor Jahrhunderten unsere Gegend mit dichtem Wald bedeckt war, traf dies auch auf den 321 m hohen Steinberg, die höchste Erhebung Erlaus, zu. Später war der Berg mit einer mächtigen Kiefer gekrönt, die gleichsam das Wahrzeichen von Erlau bildete. Als dieser Baum alt und morsch geworden war, fiel er der Axt zum Opfer. In der Chronik der Stadt Mittweida von Funk / Sauer wird der Steinberg als der „höchste und lohnendste Fernsichtpunkt  der nächsten Umgebung“ bezeichnet.

Ein besonderes Ereignis aus der Geschichte des Steinberges verdient Beachtung:

Am 09. Mai 1905 zogen Schulkinder mit ihren Lehrern, den Mitgliedern des Schulvorstandes und des Gemeinderates sowie viele Einwohner des Ortes zu einer Gedenkfeier auf diesen Berg. Dabei wurde nicht nur des Dichters Friedrich Schiller, dessen 100. Wiederkehr seines Todestages es zu würdigen galt, gedacht, sondern auch eine Eiche gepflanzt. Den Grund und Boden dafür hatte der Eigentümer Friedrich Emil Meissner gegen eine Gebühr von  10,00 Mark abgetreten.

Der damalige Chronist und Pfarrer Friedrich Max Türk schrieb: „ … sich verpflichtet, für sich und seine nachfolgenden Besitzer den Baum als Eigentum der Gemeinde zu respektieren. „

Diese Schillereiche grünt noch heute. Viele Spaziergänger kommen dorthin. Auch Kraftfahrer, die auf der Ortsverbindungsstraße Erlau-Crossen unterwegs sind, können einen Blick auf diesen Baum werfen. Als vor Jahren die heimatgeschichtlichen  Tafeln aufgestellt wurden, erhielt auch der Steinberg, wie nebenstehendes Foto zeigt, eine solche Tafel, die den Steinberg und die Schillereiche würdigen.

Südlich des Steinruchareals befindet sich das Flächennaturdenkmal einer Streuobstwiese.

Die Schillereiche auf dem Steinberg im Januar 2021
Der Baum im Mai 2021