Windmühle Niedercrossen

Kurzinfo

Windmühle Niedercrossen

1844 errichtete David Zipfel hier ein Wohnhaus und eine Windmühle. Da Crossen aber 1852 an der neuen Eisenbahnlinie Riesa – Chemnitz keinen Bahnhof erhielt, brach er 1854 die Mühle ab und baute sie im Nachbardorf Erlau wieder auf.

Detailinformationen

Der Windmüller David Zipfel in Niedercrossen

  • heiratet am 19. November 1826 Christiane Caroline Meinig, die älteste Tochter von Johann Samuel Meinig, Bleichmeister in Niedercrossen
  • kauft am 24. Mai 1833 die Hofmühle in Niedercrossen von Carl Traugott Leberecht Eppler (auch Besitzer der Mittelmühle unter Sachsendorf)
  • erwirbt am 17. Mai 1839 von dem Einhalbhufen-gutsbesitzer Samuel Schneider ein Stück Land: „ fünf Scheffel 4 ¼ Metzen Ackerland und Angewand“ (Ausstellung der Kaufurkunde am 23.11.1839)
  • verkauft die Hofmühle am 27. Dezember 1842 an Johann Gottlob Müller aus Methau (Ausstellung der Kaufurkunde am 15.09.1843)
  • erhält am 24. Februar 1844 von Friedrich Hennig von Arnim, Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf dem Rittergut Crossen die Erlaubnis zum Bau einer Windmühle auf dem 1839 erkauften Grundstück  – „ … daß Zipfel auf diesem Trennstück eine Windmühle anlege, in dieselbe einen Mahlgang einbaue und auf diesem Mahlgange für Andere gegen Lohn oder sonstige zulässige Vergütung Getreide aller Art mahle und schrote“
Erlaubnis zum Windmühlenbau; Erlaubnis erteilt durch Crossener Rittergutsbesitzer Friedrich Henning von Arnim (Quelle: StA Leipzig, Bestand 12613 Gerichtsbücher AG Mittweida Nr. 020)
Lage der Windmühle von Niedercrossen um1843 (Quelle Aufn.-Nr. df_dk_0000831 SLUB Dresden Deutsche Fotothek Topgraphischer Atlas vom Königreich Sachsen (Oberreit))
  • Bau der Windmühle im Sommer 1844
  • am 2. April 1845 Meldung bei der Bezirkssteuer-einnahme Rochlitz über den Neubau der Bockwindmühle durch David Zipfel auf dem Flurstück 272b der Gemarkung Niedercrossen (heute Grundstück Hingst)
  • am 1. März 1853 Erlaubniserteilung durch den Gemeinderat Erlau für den Aufbau seiner Windmühle auf seinem in Erlau erworbenen Grundstück, begründet den Umzug der Windmühle mit der günstigeren Lage zur Eisenbahn (Bahnhof)
  • 1855 Anzeige gegenüber der Bezirkssteuereinnahme Rochlitz über den im Oktober 1854 durch David Zipfel vorgenommenen Abbruch der Windmühle und deren Wiederaufbau auf Erlauer Flur (heute Grundstück G. Irmscher)
  • am 26. November 1857 Trauung des ältesten Sohnes Carl Friedrich August Zipfel in Erlau als Besitzer der Erlauer Windmühle
  • David Zipfel stirbt 1858 im Alter von 66 Jahren als Hausbesitzer und früherer Windmüller in Niedercrossen, hinterläßt laut Kirchenbucheintrag neben der Witwe 8 Kinder und 1 Enkel
Zipfelmühle am neuen Standort in Erlau (aus Broschüre 725Jahre Crossen)
Schildstandort mit Gebäudebestand 2021
Luftbildes des ehemaligen Standorts (Juni 2021, Th. Wittke)

Quellen:

Pfarramt Milkau, Kirchstr. 6, 09306 Erlau – Kirchenbücher von Crossen; Hauptstaatsarchiv Dresden, Bestand 12613 Gerichtsbücher; AG Mittweida Nr. 33, 34;

Kreisarchiv Mittelsachsen, Standort Wechselburg, Bestand Gemeinde Erlau, Protokollbuch Gemeinderat Erlau Band 1; Landratsamt Mittelsachsen, Referat Integrierte Ländliche Entwicklung – Commissionsakten von Niedercrossen 1839-1893

Bildquelle Kartenausschnitt: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek, Topographischer Atlas des Königreichs Sachen (Oberreit) 1836-1860, Sektion Freiberg