Post in Erlau I

Schildtext

In diesem Haus war das Postamt mehrere Jahrzehnte bis April 1930.

Zum Erlauer Postbezirk gehörten die Orte Tanneberg, Ober- und Niederthalheim, Schönfeld, Neugepülzig, Klein- und Neumilkau, Crossen und Naundorf.

1 Postverwalter und 8 Briefträger verrichteten den Dienst.

Detailinformationen

Durch die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Chemnitz – Riesa am 1. September 1852 erlangte Erlau als Knotenpunkt für Waren und Personen auch im Postverkehr überregionale Bedeutung. Bis zur Inbetriebnahme der Muldentalbahn 1878 erfolgt die Postlieferung für die Amtshauptmannschaft Rochlitz über Erlau. Danach erfolgte nur noch die Belieferung der umliegenden Dörfer.

1930 zog die Post 3 Häuser weiter östlich direkt an den Bahnhofsvorplatz. Siehe dazu das zugehörige Heimatschild.

In den verschiedenen Ausgaben des “Adreßbuch für den Stadt- und Amtsgerichtsbezirk Mittweida” kann man die Entwicklung der Posttätigkeit im Zeitraum 1890-1937 etwas nachvollziehen:

erstes (links) und zweites (3. v.l.) Postgebäude in Erlau

1891

Kaiserliche Behörde.
Poststation: Ernst Richard Fleischer, Postagent
Briefkasten: 2, an Nr. 5 C und Nr. 32

1899

Kaiserliche Post
In Nr. 94 B Geöffnet:
An Wochentagen für das Sommerhalbjahr Vorm. von 7-12 Uhr, Nachm. Von 3-7 Uhr; an Sonntagen Vorm. von 7-9 Uhr, Mittags v. 12-1 Uhr; an Wochentagen für das Winterhalbjahr Vorm. v. 8 -12 Uhr, Nachm. von 3-7 Uhr; an Sonntagen Vorm. v. 8-9 Uhr, Mittags von 12-1 Uhr.
Ortsbestellung: 4 Mal täglich und zwar 7¼, 10¼ Uhr Vorm., 2, 5½ Uhr Nachm.
Briefkästen: Am Postgebäude, Eisenbahngebäude, Kühnrich’s Gasthof, Rathskeller und Schilling’s Wohnhaus.
Amtliche Verkaufsstellen für Postwerthzeichen: Restaur. Franz Müller u. Frau Gasthofbes. Verw. Wießner.
Post-Verwalter: Max Eichler.

1903

Kaiserliche Post
(mit öffentlicher Fernsprechstelle)
In Nr. 94 B Geöffnet: Im Sommerhalbjahr an Wochentagen: 7-12 vorm., 3-7 nachm.; an Sonntagen: 7-8 vorm., 12-1 nachm. Im Winterhalbjahr an Wochentagen: 8-12 vorm., 3-7 nachm.; an Sonntagen: 8-9 vorm., 12-1 nachm.
Ortsbestellung: 4 mal täglich: 1. Vorm. 7 Uhr, 2. Vorm. ½10 Uhr, 3. Nachm. 2 Uhr, 4. Nachm. ½6 Uhr.
Briefkästen: Gasthof Kühnrich, Haltestelle, Postgebäude, Ratskeller, Wilhelm Schilling, Bruno Michael.
Amtliche Verkaufsstellen für Postwertzeichen: Ratskeller, Kühnrichs Gasthof, Wießners Gasthof.
Post-Verwalter: Heinrich Lampe.

1920 und 1922

Postamt Erlau
mit öffentlicher Fernsprechstelle.
Nr. 94B.
Geöffnet: An Wochentagen: 8-12 vorm., 3-6 nachm.; Sonntags: 8-9 vorm.
Ortsbestellung: 2 mal täglich: von ½8 -12 vorm., ½2- ½6 nachm.
Briefkästen: Bahnhof; Gasthof „Kaiserhof“; Gemeindeamt; B. Michael, Nr. 47; Postamt; W. Schilling, Nr. 32.
Amtliche Verkaufsstelle für Postwertzeichen: Wilhelm Schilling, Nr. 32.
Postverwalter: Richard Kirchner.

1925

Postamt Erlau
mit öffentlicher Fernsprechstelle.
Nr. 94B.
Geöffnet: An Wochentagen: 8-12 vorm., 2-5 nachm.; Sonntags: 8-9 vorm.
Ortsbestellung: 1 mal täglich: von ½8 -12 vorm.
Briefkästen: Bahnhof; Gasthof „Kaiserhof“; Gemeindeamt; Br. Michael, Nr. 47; Postamt; Wilhelm Schilling, Nr. 32.
Amtliche Verkaufsstelle für Postwertzeichen: Wilhelm Schilling, Nr. 32.
Postverwalter: Richard Kirchner.

Die Informationen für 1937 befinden sich auf der Seite des ab 1930 betriebenen Postamtes. Die Text-Auszüge stammen aus den einzelnen Jahrgängen der historischen Adressbücher von Mittweida und Umgebung.