Hofmühle Crossen

Kurzinfo

Hofmühle

Hier stand unweit des Rittergutes Crossen eine Mahl- und Schneidemühle.
Sie war angelegt auf Rittergutsgrund und –boden und erhielt ihr Wasser von oberhalb gelegenen Teichen.

Detailinformationen

Im ältesten Kirchenbuch von Crossen wird 1611 Christoph Günther, dem Obermüller, eine Tochter namens Maria getauft. 1618 und 1620 findet man Tobias Müller, als „Müller auf des Junkers Mühle“. Die Bezeichnung „Hofmühle“ steht 1708 erstmals im Crossener Kirchenbuch.

In alten Gerichtsbüchern des 16.-19. Jahrhunderts ist die Mühle meist schlicht als „Mahlmühle“ bezeichnet worden.

Die Wassermühle stand ursprünglich auf Rittergutsgrund und -boden.  Sie umfasste einen Mahlgang und eine Schneidemühle. Oberhalb der Mühle befanden sich zwei Teiche. Auch einen Mühlgraben hat es gegeben. In Kaufverträgen wird die Mühlgrabenbrücke erwähnt.

In einem Kaufvertrag von 1833 werden zum Inventar der Mühle 2 Wasserräder aufgezählt, die je 8 Ellen hoch waren. das würde einem Durchmesser von je etwa 4 1/2 Metern entsprechen.

Der Rittergutsbesitzer hatte das Vorkaufsrecht für die Mühle. Davon machte er aber vermutlich wenig Gebrauch. Allein zwischen 1759 und 1847 wechselte die Mühle 10x den Eigentümer.

Rittergut und Hofmühle (markiert) 1922 (Quelle: SLUB Dresden Deutsche Fotothek Aufn.-Nr. df_dk_0000293)
Bild vom Bäckereigrundstück Kreyßig 1933

Unter den Mühlenbesitzern befanden sich auch zwei Namen, die wir an anderer Stelle in unserer Gegend wiederfinden:

Carl Traugott Leberecht Eppler besaß die Hofmühle 1827 bis 1833. Dann übernahm er als Gutserbe die Sachsendorfer Mittelmühle von seinem Vater Carl Friedrich Eppler.

1833 erwarb David Zipfel aus Neuwallwitz die Hofmühle. 1843 verkaufte er sie wieder, baute daraufhin auf einer Anhöhe in Niedercrossen eine Windmühle, mit der er aber 10 Jahre später nach Erlau umzog.

1894 wird Karl Wilhelm Kunze als Mühlenbesitzer und Bäcker in den Crossener Kirchenbüchern genannt.

Seit 1914 ist das Grundstück als Bäckerei im Besitz der Familie Kreyßig. Der heutige Eigentümer Alfred Kreyßig war Bäckermeister in der 3. Generation und befindet sich mittlerweile im Ruhestand.

Einfahrt der Bäckerei Kreyßig 2015
Wohnhaus mit Bäckerladen und Seitengebäude 2015

Quellen:

Broschüre zur 725-Jahrfeier von Crossen 2015

Älteste Kirchenbücher von Crossen 1604-1716 im Pfarramt Milkau

Staatsarchiv Dresden, Bestand 12613 Gerichtsbücher, AG Mittweida, Nr. 28-34

Weitere Informationen finden sich in der Mühlendatenbank von Herrn Thomas Liebert aus Lunzenau unter http://www.ahnenforschung-liebert.de/pdf/muehlenlebenslaeufe.pdf. Diese basiert auf einer Recherche im Rahmen einer AB-Maßnahme in den Jahren 2000/2001 unter Leitung des Heimat- und Verkehrsvereins Rochlitzer Muldental e.V.

Informationen zur Hofmühle in der Mühlendatenbank:

http://www.ahnenforschung-liebert.de/pdf/muehlen/muehlen_crossen_hofmuehle.pdf