Lieder und Gedichte in der Region

Neben den Sagen und Geschichten sind verschiedene Lieder und Gedichte über oder mit Bezug zu unseren Orten vorhanden. Die folgende Aufstellung orientiert sich an der chronologischen Reihenfolge der Veröffentlichung. Es ist wahrscheinlich, dass noch weitere solcher Perlen in unseren Orten schlummern – wir würden uns um eine Übersendung freuen!

Folgende Werke finden sich auf dieser Seite:

Mein Groß-/Klein-Milkau

von A. Sturtz, Leipzig

Von diesem Gedicht bzw. Lied, wie die Wiederholungszeichen des Refrains vermuten lassen, gibt es eine „große“ und „kleine“ Fassung passend zu den jeweiligen Ortsteilen von Milkau. Welches die Originalfassung war, ist nicht bekannt.

Quelle:

historische Postkarten ohne Datumsangaben, vermutlich aus den 1920/30er Jahren

Im Sachsenland sind meiner Heimat Auen,
Im Sachsenland mein Vaterhaus.
Zieh‘ in die Welt, um Schönes dort zu schauen
Hab‘ ich doch Sehnsucht nach zu Haus.
:|: Umrahmt von Feldern, Hügeln und Au‘
liegt meine Heimat Großmilkau! :|:

Rot ist der Stein, rot schimmern alle Stege,
Der Porphyrstein an jedem Haus.
Du triffst ihn in der Welt wohl alle Wege,
Doch wo er wächst bin ich zu Haus.
:|: Umrahmt von Feldern, …  :|:

Und fragt man mich: Wo liegt denn Dein zu Hause?
Wo liegt die Heimat, die Dein Glück?
Schließ‘ ich die Augen und mach‘ eine Pause
und eil‘ im Geist hierher zurück. .
:|: Umrahmt von Feldern, …  :|:

Und kehr‘ ich heim, so grüßt mich schon von Weitem
Froh plätschernd meiner Heimat Bach.
Ich schau‘ vom Hügel hin nach allen Seiten
Und such‘ vom Vaterhaus das Dach.
:|: Umrahmt von Feldern, …  :|:

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historische Ansichtskarte von Groß- und Kleinmilkau (um 1925)
Abdruck der Groß-Milkau-Version auf einer historischen Postkarte
Kopie der Klein-Milkau-Version auf einer historischen Postkarte

Die Obstmühle

von A. Sturtz, Leipzig

Dieses Lied vom gleichen Autor wie obenstehendes hängt als Bild in der ehemaligen Gaststätte „Obstmühle“ und ist dem Wirt Bernhard Opitz gewidmet. Die Grabenkapelle hat es in Großmilkau gegeben (siehe Bericht in den Veröffentlichungen des Heimatvereins Milkau aus dem Jahr 2007). Die Musiker sind vermutlich oft bei Herrn Opitz eingekehrt oder haben dort Konzerte gegeben …

Quelle: Bild aus der ehem. Gaststätte Obstmühle (Mandy Tietze, Sachsendorf)

Zwischen Rochlitz – Geringswalde
Steht ein Haus gar schmuck und fein
Keiner geht daran vorüber,
Jung und Alt kehrt gern hier ein.

Wenn’s im Sommer heiß und schwüle,
Tritt in’s kühle Haus hinein,
Denn bekannt ist die „Obstmühle“
Überall bei Groß und Klein.

Hat im Winter man gefroren,
Zieht es auch Dich in dies Haus,
Wärmt bei Bier und Grog die Ohren,
Eh‘ man wieder geht hinaus.

Hast du Sorgen geh zur Mühle,
trink ein Gläschen oder zwei
Und Du merkst dann, alter Zecher,
Aller Kummer ist vorbei.

Gutes Bier braucht gute Pflege,
Vater Opitz weiß das schon,
Drumm erhebet eure Gläser,
Bringt ein Prosit ihm zum Lohn.

Und seid fröhlich, liebe Gäste,
Laßt die Sorgen – Sorgen sein.
Spült sie runter, s’ist das Beste,
Unser Wirt schenkt gerne ein.

Großmilkau, den 14. Februar 1931
Gewidmet von der „Graben Kapelle Großmilkau“

Originalbild des Liedes in der ehem. Gaststätte
Auftritt der Grabenkapelle (Foto aus den 1920er Jahren)

Gruß für Crossen

Dieses Gedicht wurde von Gerhard Reichel aufgefunden und als Kopie ohne Datumsangabe hinterlassen. Er schrieb in „Biografischen Nachrichten“ über den Verfasser Fritz Stockmann, dass dieser 1911 in Crossen geboren wurde. Er war als Soldat im 2. WK in Gefangenschaft geraten und schrieb das Gedicht im Lazarett in Paris.
Herr Fritz Stockmann wohnte in Chemnitz.

Quelle: Rochlitzer Tagblatt (undatiert)

 

Soldatengruß aus Frankreich – an meine Heimat

Ich grüß‘ das Haus im fernen Land,
Den Ort, wo meine Wiege stand,
Wo unter blauem Schieferdach
Ich träumte, bis ich wurde wach.

Ich grüß‘ die Menschen, welche blieben
Auf unsrer Scholle – meine Lieben!
Dazu die Ahnen, die dort wohnten –
In harter Arbeit sich nicht schonten.

Ich grüß‘ den Hof mit seinen Scheunen,
Die Gärten mit den Lattenzäunen,
Und all‘ die vielen trauten Ecken,
Drin wir gespielt so oft „Verstecken“.

Ich grüß‘ der Tiere große Schar,
Die immer mir Gefährde war,
Die Kühe, Pferde und den Hund,
Die Tauben, Enten – all die Hühner bunt!

Ich grüß‘ den Hahnenschrei, der mich geweckt,
Wenn müde ich mich noch gestreckt,
Dazu die Schwalben auf dem Draht am Dach,
Die froh gezwitschert, bis ich wach!

Ich grüße auf dem Hof den Brunnen,
Der mir das Abendlied gesungen,
Mit seiner Plätschermelodei
Gab er der Nacht die eig’ne Weih‘.

Ich grüß‘ die grünen Wiesenmatten,
Die Bäume all‘, in deren Schatten
Wir ruhten oft am Sonntag aus –
Ganz fern vom lauten Weltgebraus!

Ich grüß‘ der Felder braune Erde
Im Wechsel zwischen Stirb und Werde,
Das Bächlein, das im Tale rinnt,
Den Teich, darin die Fische sind.

Ich grüß‘ den Steinbruch, grün umsäumt,
Manch‘ liebes Mal ich drin geträumt!
Ich grüß‘ dich, schöner Fichtenwald:
Du warst mein liebster Aufenthalt.

Ich grüß‘ die Straße mit den vielen Bogen,
Auf der wir einst zur Schule zogen.
Am Bach im Tal sie sich hinschlingt –
Auf Brücken oft sich drüberschwingt.

Ich grüß‘ den Berg mit hoher Linde,
Wo’s talwärts ging so ganz geschwinde,
Zur Winterszeit in Schnee und Eis –
Das war doch eine lust’ge Reis‘!

Ich grüß‘ die enge Waldesschlucht,
In der ich Blümlein oft gesucht,
Das Haus am Hang – die niedre Stub‘,
Wo Gast ich war schon als ein Bub‘.

Ich grüß‘ den breiten Wassergraben,
Den wir als Kind bewundert haben –
Dort in der Mühl‘ im grünen Tal,
Sah’n wir der Säge zu manch‘ liebes Mal.

Ich grüß‘ der Heimat Glockenklang,
Der sich mir tief ins Herze sang. –
Und unser Kirchlein schmuck und klein –
Ich grüß‘ der toten Helden Stein!

Ich grüß‘ , die in den Gräbern schlafen,
Sich dort zur letzten Ruhe trafen.
Gar viele hab‘ ich ja gekannt,
Besonders die mir sind verwandt.

Ich grüß‘ den blanken Schienenstrang,
Er führt an unser’m Feld entlang,
Auf hoher Brück‘ das Tal er zwingt – – –
Bald kommt der Zug, der mich zur Heimat bringt!

Ansichtskarte von Crossen (ca. 1940)
Kopie des Gedichtes

Der Ausfluch ins Miehlendahl

Verfasser ist Hans-Heinrich Schlobach (geb. 1910 in Rochlitz). Seiner Familie gehörte bis zur Enteignung 1952 die Schlossmühle in Rochlitz. Nach der Flucht siedelte er sich mit seiner Familie in Kirchheim unter Teck an. 1993 ist er verstorben. Das Gedicht hat er Gerhard Reichel in den 1980er Jahren geschickt. Es scheint nicht veröffentlicht worden zu sein. Herr Schlobach hat zwei Bücher mit Gedichten und Geschichten veröffentlicht:

  • Die Sommerwiese. Gedichte. Schlobach Hans Heinrich, Verlag: Leipzig, Buchdruckerei Max Fischer, 1949
  • Die Gifthütte – Sonderbare und andere Geschichten – Taschenbuch. Schlobach Mechthild (Herausgeberin), Schlobach Hans Heinrich, 2002, Verlag Fischer&Fischer Medien AG, Frankfurt am Main, ISBN: 3935895313
    In diesem Buch stammt eine Geschichte von Karl Hoppe,  ehemaliger Pfarrer von Großmilkau.

In keinem der beiden Bücher steht das Gedicht des Ausflugs in das Mühlental drin. Um die volle Wirkung zu entfalten, sollte das Gedicht laut vorgelesen werden …

Quelle: persönliche Mitteilung an Gerhard Reichel

Das alde Rochlitz is gesächend
Midd ner wunderbaren Gächnd!
Wer dort is, muß under andern
Ooch mal’s Miehlendahl bewandern.

Unser Lehrer, Doggder Gahle,
meende: „Dord in’n Miehlendahle
findert mer zu allen Zeidn
bioloochsche Seldenheidn!“

„Hans“, sachd Oddo, „heide wird
Ooch ma’s Miehlendahl schdudiert!
Un fier Forscher wärsch gemeene
wennse fahrn! Mir gehen per Beene!“

Mir war’n schon e ganses Schdigge
iewer unsre Muldenbrigge
da sachd Oddo: „Gugge mal!
Sonne iewern Muldendahl!
Rochlitz is weeß Gott gesächend
Midd ner wunderbaren Gächnd!“

Wie ich meinen Blick nun schwenge
Säh’ch de Deelner Bahnhofsschengke
un sach: Oddo! Bier gibbt’s dort!“
Darauf Oddo: Das e Word!“
Nischd wie hin! Da gab’s e schnelles
sommerlich erwermdes Helles.

Muudich hammer’sch ausgedrungken.
Gans nämbei: Dort hat’s geschdungken,
weil mer da gleich nebenan
doode Viecher loswär’n gann.
Un bein Gnochenmiehlgebeide
hingen Guh- un Ferdeheide.

Hurdich schwangen mir de Glieder
ließen rechts de „Siehm Brieder“,
wolld’n erschd ins Dorf nich nei,
sinn an’n Ridderguhd vorbei,
bisses uns gewaldich ziehd
in de Gasdwerdschaffd bein Schmid.
Un dort drangken mir e schnelles
gellerdief gekiehldes Helles.

Leider, werklich dreimal leider
saß dord ooch dr Sauenschneider,
der glei saachde: „Bleibd nur hier,
gommd, ihr dringkt mit mir e Bier!“
Ooch ne Runde Gonnjag gahm!
Un wie mir nu Abschied nahm’n,
schdand der Dierarzd auf dr Schwelle
un der brillde: „Wird! Vier Helle!“
Un daß mir hier nich verdorr’n,
bisses Bier gommd, gleich vier Gorn!

Ach! Mir wolldn doch schdudiern,
die Naduhr mit Flansen, Diern
un was die uns sonsd noch bieded!
Nee, mir war’n wie angenieded!
Eene Runde nach dr andern!
Un mir wolldn doch gern wandern!

Nu, mir ham verleichd gesoffen!
Daß mer die ooch ham gedroffen,
war e Bech, denn in den Gneiben
gammer geene Schdudchen dreiben.
Drum ham mir gans unverholen
uns fransees’sch embfolen,
hamm uns nich emal bedangkt,
sinn ins Mielendahl gewangkt!

Aus’n Zuche Leide wingkden,
gerade wie mir Beeme dingkden.
Uns war unwahrscheinlich heeß
un mir gahm gewaldch in Schweeß.
Aber mir hamm nich gemuggd,
hamm de Gächnd angeguggd,
freidn uns an Diern un Flansen
un an e baar Feierwansen,
die uff eenen Boomstrungk saßen
un Sächemehl wie Dorde fraßen.
Bald mit freindlichem Gefiehle
sahn mir schon die Äbbelmiehle
un mir wußdn beede: Hier –
gibbds e wunderbares Bier!

Erscht, weil es so needich war,
simmer nei ins Bissoahr.
Un mir waren reene bladd,
was der Mensch so in sich hadd.
Wie’ch nu in de Stuhwe gaffe
dengke ich, mich laust der Affe,
wie ich auf’n Ganabee
wieder ‘n Dierarzd sidsen seh‘!
Wie mir hergewanderd warn,
iss der omrum gefahrn.
Un dr Riddergudsbesidser
war ooch da mid seinen Fliddser
un rief: „Bernhard, bring e Bier
fier die jungen Leide hier!“
„Unn daß mir hier nich verdorrn,“
schrie der Dierarzd, „noch vier Gorn!“

Dann sangn mir Schdudendenlieder.
Bernhard mussde immer wieder
frisches Gulmbach-Reichel bring.
Mensch, das war ferlichd e Ding!

Ungefehr nach guter Schdunde
fehlde eener aus der Runde,
un mir schosses durch den Sinn:
das gann blohs dr Oddo sin!
Wissen dadch’s nich richtch, denn
‘ch gonndes nich genau ergenn!
Uffschdehn wolld’ch, doch zum Gligg
fiel ’ch off meinen Schduhl zurigg.
„Unn daß mir hier nich verdorrn“
– rief dr Dierarzd – „noch vier Gorn“!

„Nee“ sachde ich – un gam nich weider,
denn dr Dierarzd meende heider:
„Ich hab‘ grade was beschdelld
un du dringksd for den, der fähld.“
Den seins midd? Was wolldchn machn?
Mir war werklich nich zum Lachn.

Oddo dahd derweile schlafn
in den Schdall von Bernhards Schafen.
Doch das hab ich nich gewußd,
sonst hädd der cha hergemussd!
Nu gabs nischd! Von wächn nibbn –
Beede mussdch nu nundergibbn
un mei Gobb war bledslich schwer
un ich wußde gar nichd mehr.

Weil mir so besoffen warn
hadd dr Dierarzd uns gefahrn
un uns ohne greeßern Schaden
dann derheeme abgeladen.

Was de Eldern von ihrn braven
Sohne dachdn, habch verschlafen
un bin erschd um Middernachd –
weich ma mussde – offgewachd.
In mein Gobb war e Gefiehle
als häddch ne ganse Miehle
drinne, aus’n Miehlendahl!

Un was is nu die Moral?
Wennde wandern willst, dann bleibe
lieber draußen aus dr Gneibe.
Wennde dringkst, dann Schbrudel nur!
Freie dich an dr Nadur!

Denn was niddst es, wenn de Gächend
rund um Rochlitz is gesächend
un du mussd dann noch emal
wandern durch das Miehlendahl,
weil das Scheensde du verbassd,
un nischd zu berichdn hast!

P.S.: Diese Geschichte hat sich wirklich ereignet. Auf Anraten unseres verehrten Biologielehrers Dr. Kahle bin ich mit meinem Freund und Klassenkameraden Otto Noack durch das Mühlental zwischen Rochlitz und Geringswalde gewandert über Döhlen (Bahnhofsschänke, Knochenmühle, Abdeckerei), Rittergut Neutaubenheim, Döhlener Schmiede mit Gastwirtschaft nach Obstmühle, gehörend dem Wirt Bernhard Opitz. Der Sauschneider Hönig war aus Noßwitz, der Rittergutsbesitzer Dr. Willy Winkler von Kleinmilkau und der Tierarzt war der trink- und sangesfreudige Dr. Alfred Reiche. Die Geschichte hat sich in den Semesterferien Sommer 1929 ereignet. Außer mir lebt keiner der Genannten mehr.

gez. der Autor
Hans Heinrich Schlobach
Schloßmühle Rochlitz

historische Ansichtskarte von Döhlen
historische Ansichtskarte vom Gasthof Döhlen
historische Ansichtskarte des Gasthofs Obstmühle

Das Erlau-Lied

In seinem Lied zum 70. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Erlau beschreibt Giselher Günther verschiedene Besonder- und Eigenheiten speziell des Ortsteils Erlau, wie z.B. die Sage vom Pflaumborn.

Quelle: Giselher Günther (2004): Zehn Jahre Erlau-Lied am 80. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Erlau 2004 / Gedanken zum Erlau-Lied (http://d-nb.info/1067267883)

Refrain:

Erlau mein zu Hause, Erlau mein zu Hause,
mittendrin im Sachsenland
unscheinbar klein und unbekannt
und dennoch wunderschön, wer will der kann es seh’n
und dennoch wunderschön, wer will der kann es seh’n.

1. Vor langer Zeit entstanden
in markgräflichen Landen
als kleiner Flecken halt,
im Miriquidi-Wald.

2. Aus unsrer Väter Tage
gibt’s heut‘ noch eine Sage,
die kommt mir in den Sinn,
wenn ich am Pflaumborn bin.

3. Von unserm Steinberg droben
muß man die Aussicht loben
auf Gottes Schöpfungswerk,
bis hin zum Fichtelberg.

4. Der Erlbach plätschert leise
in altvertrauter Weise,
mahnt ohne Ruh‘ und Rast,
erhalte was du hast!

Erlaulied (Autor: Giselher Günther, 1994)

Die Schweikershainer Hymne

Dieses Lied wurde in Schweikershain bereits seit längerem zu geeigneten Anlässen gesungen. Erweitert um einige Strophen und mit einem Satz versehen von Franz Selbmann (Schweikershain) wird es mittlerweile zu allen festlichen Anlässen gern gesungen.

Kehrvers:

Halli, hallo, halli, hallo!
Wir Schweikershainer, Schweikershainer,
wir sind lebensfroh!
Halli, hallo, halli, hallo!
Wir Schweikershainer, Schweikershainer,
wir sind so!

  1. Wir Schweikershainer Räbchen,
    wir bilden uns was ein,
    d’rum kann nicht jeder Lümmel,
    ein Schweikershainer sein!
  2. Wir schlafen nicht auf Betten,
    wir schlafen nicht auf Stroh,
    wir schlafen auf dem Mühlteich,
    da beißt uns auch kein Floh.
  3. Mein Vater raucht die Pfeife,
    meine Mutter raucht Zigarr’n,
    wir Kinder rauchen „Salem“,
    damit wir auch ‚was ham.
  4. Der Vater klaut die Kirschen,
    die Mutter kocht sie ein,
    die Kinder tun sie essen,
    und dann gibt’s Keilerei.
  5. Wir ha’m ’ne feine Orgel,
    auch noch vom Silbermann,
    die hat wohl nur zwanz’sch Pfeifen,
    und eine vorne dran.
  6. Im Zentrum steht der Gasthof,
    der ist zwar nicht mehr fein,
    doch feiern nachts die Ratten
    bei vollem Mondenschein.
  7. Der Bahnhof, der ist draußen,
    ganz gleich vor unser’m Ort.
    Da halten sogar Züge,
    und fahr’n dann ganz weit fort.
  8. Und ist es nachts um zwölfe,
    da klopft es an die Wand,
    da kommt der Tod in Socken,
    mit’m Nachttopf in der Hand.
  9. Nun kennt ihr die Geschichte,
    und seht es sicher ein:
    Es kann nicht jeder Lümmel
    ein Schweikershainer sein!
Text und Satz der Schweikershainer Hymne